Die Frage nach den „letzten Dingen“, die sich um Tod und Vergänglichkeit ranken, aber im christlichen Verständnis auch um die Hoffnung auf Auferstehung und paradiesisches Leben, haben Menschen immer beschäftigt. 

 

Im Mittelalter schuf der italienische Dichter Dante Alighieri mit seiner „Göttlichen Komödie“ ein einzigartiges Werk, das seitdem zu den absoluten Höhepunkten der Weltliteratur gehört.

 

Der uns wohlbekannte und geschätzte Künstler Wolfdietrich Hoeveler aus Mauern hat sich mit den Kernaussagen der „Göttlichen Komödie“ intensiv befasst und eine Folge von Bildern geschaffen, die von heute bis zur Pfingstwoche im Kastulusmünster zu sehen sind.


Sie und alle Besucherinnen und Besucher des Münsters sind herzlich eingeladen, anhand der Bilder und der Zitate sowie einem begleitenden Faltblatt, das zur Mitnahme aufliegt, in betrachtender Weise sich auf den Weg einzulassen, den Herr Hoeveler, zusammen mit Dante, uns vom Tod, über das Gericht und der den Bösen drohenden Verdammnis bis hin zur Freude des Paradieses führen will.

 

Domkapitular Reinhold Föckersperger, 14. März 2021

 

Politische Talkrunden und Sportveranstaltungen kommen bereits über Zoom ins eigene Wohnzimmer, auch die Kulturbranche setzt immer mehr auf Onlinepräsenz. Wie das gehen kann, zeigen die Naturfotografin Gabriele Rottenkolber aus Hohenkammer mit ihren Himmelsbildern und der Künstler Wolfdietrich Hoeveler aus Mauern mit seiner Ausstellung "Rattenschwanz und Firlefanz - Aus Spaß wird ernst - und umgekehrt ...". Beide nutzen das Potenzial des Internets in einer Zeit, in welcher Begegnungen mit der Kunst nicht auf herkömmliche Weise möglich sind.

Unter dem Motto "Spaß oder Ernst?" präsentiert Hoeveler auf seiner Homepage seine Ausstellung "Rattenschwanz und Firlefanz". Er glaubt, dass es in ernsten Zeiten wie diesen, in denen man nur überlege, worauf es noch zu verzichten gilt, Spaß brauche - und den soll den Zuschauerinnen und Zuschauern diese Ausstellung bieten. So ziehen sich die Motive der Ratte und des Firlefanz in Form von kleinen Zeichnungen durch die Ausstellung und erzählen eine Geschichte, bei der die Betrachter sich Zeit nehmen und die einzelnen Kunstwerke auf sich wirken lassen können. Passend zum Jahresbeginn wird auch "Die Sache mit den Vorsätzen" thematisiert. Die kleine Ratte erklärt, auf was es "Ab Morgen" zu verzichten gelte - doch wie sie selbst auf dem letzten Ausstellungsbild weiß: "Ab übermorgen reicht's auch".

Süddeutsche Zeitung, 5.2.2021

 

Zugleich ist dieses Projekt *, wie es für Hoeveler typisch ist, natürlich auch mit kritischen Fragestellungen verbunden. Unweigerlich wird dabei die Ambivalenz zwischen Wahrheit und Lüge thematisiert und damit unser Wertesystem verhandelt...

 

Nichts zu deuteln gibt es dagegen an den Texten der Bergpredigt aus dem Matthäus-Evangelium, die Hoeveler in eigenen ebenfalls 30-teiligen Zyklus namens ,,Oratio Montana - Die goldene Regel" transferierte. Mit farbstark leuchtenden, teils grell neonfarbigen Kompositionen will er ein Zeichen für die Gültigkeit tradierter Werte setzen. Dafür nutzte er nicht nur die Kraft, sondern mehr noch den jeweiligen Symbolwert der Farbe mit gezielten Setzungen und kombiniert ineinander verlaufende Farbflächen mit grafischen Elementen, was zum einen Spannung, zum anderen Räumlichkeit generiert. Darüber hinaus bediente er sich einer reduzierten, sinnbildlichen Formensprache, wie etwa figürliche Silhouetten, Kreuze oder Dreiecke. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Bildräume ist immer der Lichtverlauf, mit dem er seine Szenerien wie ein Beleuchter ins rechte Licht rückt. Gerade bei dieser Thematik spielt das Licht als Metapher für das Göttliche und die Erleuchtung natürlich eine elementare Rolle.

 

Elisabeth Hoffmann, FINK Juli/August 2019

 

* (Wo ist das Bockshorn?)

 

Wolfdietrich Hoeveler hat klare Bilder geschaffen. Jedes einzelne beschränkt sich auf wenige Farben und arbeitet mit starken Kontrasten. Die Bilder selbst nehmen einen schon mit hinein in das Geschehen um Jesu Weg ans Kreuz. Nimmt man die jeweils zugehörigen Texte hinzu, dann wird die Wirkung der Bilder noch verstärkt. Bei mir stellt sich ein Gänsehautgefühl ein.

Von der Technik her ist die Kunst von Wolfdietrich Hoeveler sehr modern. Aber sie ist offensichtlich gleichzeitig der „alten“ Tradition verbundenen Die christlichen Symbole sind klar herausgearbeitet und intensiviert, man kann sich ihnen nicht entziehen oder sie relativieren. Das Dunkle, das Leiden, die Einsamkeit ist für mich regelrecht spürbar.

Zum Glück bleibt es dabei nicht: Dieses Dunkle, Abweisende, Brutale, , die Einsamkeit der Kreuzwegbilder wird  durch die beiden nachösterlichen Bilder aufgehoben. In ihnen sehe ich eine Aufwärtsbewegung. Aus Einsamkeit wird Licht und Gemeinschaft.

Ich hoffe, dass die Bilder helfen, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, Gemeinschaft auch auf neue Weise entstehen zu lassen. Und da sie bei uns auch im Kirchenraum stehen, bereichern sie sowohl unser Gotteshaus als auch unsere Gottesdienste durch neue, frische Eindrücke.

 

                                                Pfarrerin Regine Weller, am 22. März 2019

 

Der in Mauern lebende Fotografiker hat sich darauf spezialisiert, eigene Fotografien am Computer so grafisch zu bearbeiten, dass dabei starkfarbige, expressive Bilder entstehen. Nun hat er Themen wie Angst, Folter und Hass in höllisch anmutende Kompositionen übersetzt, deren Formen häufig in glühendem Orangerot auf schwarzem Grund aufleuchten. Mit dieser Kombination von unergründlich tiefen Abgründen und vitalem Strahlen will Hoeveler verdeutlichen, dass es trotz aller Unzulänglichkeiten letztlich um das Gute geht.

FINK, Juni 2018, S. 7

 

Bis 15. Juli 2018 zeigt derselbe seine ,,Mond-Gesichter" im Residenz Cafe in Landshut. Für diese Ausstellung setzte er den Mond als Metapher für essentielle Empfindungen wie Erlösung, Freiheit oder Nähe ein, indem er den Trabanten in verschiedenen Konstellationen präsentiert. Mal beleuchtet er dustere Landschaften, mal steht er in Korrespondenz mit diversen Gebäuden. Wichtig ist dabei auch immer die spirituelle Qualität des Mondes, der mit seinem zyklisch ab- und zunehmenden Rhythmus als Sinnbild für den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen steht. Gemeinhin gilt er als Sonne der Nacht, die Licht ins Dunkel bringt und häufig für eine romantische Stimmung sorgt, allerdings kann sein fahler Schein auch Unbehagen einflößen. All diese Aspekte finden sich in den Kompositionen wieder.

FINK, Juni 2018, S. 7

 

Wer vor Wolfdietrich Hoevelers Fotografiken steht, spürt die existentielle Wucht der Bilder. Die Bilder ziehen den Betrachter in ihren Bann und zwingen ihn, sich dazu zu verhalten.

Sie sagen, dass Sie mit ihren Werke Ihre Gefühls- und Gedankenwelt ausdrücken. Die Frage und die Suche nach Sinn, nach Hoffnung, nach dem Ort und der Dimension des Behaustseins ziehen sich wie ein roter Faden durch ihr Werk, aus dem hier ein kleiner Ausschnitt zu sehen ist. Ihre Bilder sprechen den Betrachter sofort und unmittelbar an. Die Bilder haben Tiefgründigkeit und Humor, sie bilden das Leben ab und stellen es doch immer wieder auf den Kopf.

 

Adelheid Widmann, Leiterin Seniorenpastoral Ordinariat München-Freising, 9.2.2018

 

 

Seit 2014 konzentriert er sich auf das Potenzial der digitalen Fotografie und nennt seine Werke „Fotografi(e)ken“, eine Mixtur aus Fotografie und Computergrafik. Als Basis dafür dienen Aufnahmen von verschiedensten Motiven, die er auf dem PC mit leuchtenden Farben überarbeitet, quasi übermalt, und somit eine zweite Ebene generiert, die der Szenerie surreale Akzente verleiht…

Elisabeth Hoffmann in FINK, das Magazin aus Freising, 02/2018,  S.57

 

Doch immer, so können Stammbesucher der Ausstellungen von Hoeveler bestätigen, ist seine ganz individuelle Handschrift, sein eigener Stil erkennbar: Vor allem die intensiven Farbkompositionen springen dabei ins Auge.

Freisinger Tagblatt, 27.11.2017

 

 

Mit den Bildern hat Hoeveler seinen eigenen Stil entwickelt, den er weiterentwickelt, weil er stets etwas neues ausprobiert und experimentell mit der Kunst umgeht.

Rudolf Heinz, Kulturreferent der Stadt Moosburg in

Moosburger Zeitung, 27.11.2017

 

 

In vielen von Hoevelers Bildern steht das Kreuz in der Natur und vor einem weiten Himmel. Kultur trifft auf Natur… Das Transzendentale des Moments hat Hoeveler längst durchschaut… Kreuze werden so zu "Garanten" (so ein weiterer Bildtitel) auf Hoffnung. Nach Trost, nach mehr, nach Ewigkeit.

Moosburger Zeitung, 6.4.2017

 

 

Hoevelers Bilder und Videos sind kraftvoll - kraftvoll farbig und kraftvoll in ihrer Aussage.

Freisinger Tagblatt, 3.4.2017

 

Hoeveler spricht davon, dass die Städte „wie in einem Traum“ gesehen werden könnten. Damit ist er nahe am Surrealismus, für den der Traum ebenfalls eine große Rolle spielt. Surreal meint aber auch ein Mehr an Realität. Gerade die reduzierten Bilder … gewinnen so an geradezu Hyperrealität.

Moosburger Zeitung, 19. August 2015

 

 

Seine Bilder leben von der Spannung aus Struktur, Fläche und Farbe.

Süddeutsche Zeitung, 13. August 2015

 

 

Und so vermischen sich Traum und Wirklichkeit, Imagination und das Tatsächliche in den Bildern Hoevelers zahlreiche Male, indem sie eine fruchtbare Symbiose eingingen.

Moosburger Zeitung, 17. Juni 2015

 

 

Seine Bilderwelt ist farbig und lebensbejahend. Die klaren Bildaussagen seiner Motive sprechen für sich.

Freisinger Tagblatt, 15. Juni 2015

 

 

So wird Realität als neue Erfahrung in Form eines künstlerischen Werkes wiedergegeben, und es entsteht damit eine neue Wirklichkeit.

Moosburger Zeitung, 3. Juni 2015

 

 

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© Wolfdietrich Hoeveler