Jenseits - Was ist nach dem Tod?

Während der Fasten- und Osterzeit waren im St. Kastulus- Münster in Moosburg an der Isar vom 14. März bis zum 25. Mai 2021 Bilder von mir ausgestellt, die sich auf der Basis von Zitaten aus Dantes Göttlicher Komödie mit der Frage beschäftigen: Was geschieht im Jenseits? Was ist nach dem Tod?

Alle Bilder im Überblick

Die Hölle - Ewige Verdammnis

Der Läuterungsberg - Hoffnung und Vergebung

Das Paradies - Ewige Seligkeit

Warum "Jenseits"?

 

Was geschieht im Jenseits? Was ist nach dem Tod? Fragen, auf die es unzählige Antworten gibt, die einfachste von ihnen lautet: Nichts. Seit Menschengedenken suchen neben Philosophen und Künstlern die Menschen nach ausführlicheren Antworten. Und Religionen bieten diese auch an.

 

Wie die Sumerer, Perser, Etrusker und Germanen hatten Griechen und Römer genaue Vorstellungen über die Unterwelt, die in der Antike das Denken bestimmten. Personalisierte Jenseitsführer wie Charon brachten die Verstorbenen nach Zahlung eines Obolus über den Styx in den Hades, vorbei am Cerberus, dem dreiköpfigen Bewacher der Unterwelt. Dann entschied das Gericht der Unterwelt über das Schicksal der verstorbenen Seele: Es gab Bestrafung oder die Weiterreise über Flüsse wie Lethe in das Elysium, die Insel der Seligen.

 

Mit der Ausbreitung des Christentums wandelten sich die Vorstellungen, lebten jedoch in angepasster Form fast genau so weiter, meist mit anderen Namen. Im Mittelalter legten Sagen ein beredtes Zeugnis darüber ab. Zauberer, Drachen und andere mystische Vorgänge und Symbole vermischten sich mit idealisierten Vorstellungen des Christentums, beispielsweise in der Sage des Parzival.

 

Der Florentiner Dante Alighieri schuf dann ab 1307 mit der Göttlichen Komödie ein bis heute unvergleichliches Werk. Er setzte sich darin neben italienischer Geschichte mit Glaubensfragen auseinander, hauptsächlich in deutlicher Kritik an der Amtskirche. Und er schrieb die Komödie in Italienisch, nicht in Latein. Im 19. Jahrhundert wurde er „wiederentdeckt“ und dank zahlreicher Gemälde und Illustrationen wie von Gustave Doré wieder populär, auch für christliche Kirchen.

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© Wolfdietrich Hoeveler